Urlaub mit Baby oder Kleinkindern
Mit dem Baby in den Urlaub? Für manche Eltern, aber noch mehr für die Großeltern, ein unvorstellbarer Gedanke. Doch warum nicht? Schon im Alter von drei Monaten können die Kleinen einen Ortswechsel gut vertragen. Sie sind nicht mehr so zerbrechlich, wie die meisten Eltern fürchten, und das Baby betrachtet Wegfahren nicht als unangenehme Unterbrechung seines Alltags.
Genießen Sie also den ersten Urlaub mit Baby. Denn wenn Ihr Sprößling aktiver und mobiler wird, wird Reisen mit Kind eine weit größere Herausforderung. Dem Baby ist es noch egal, wohin die Reise geht, Hauptsache es hat seine vertrauten Personen um sich. Und wenn das Waschen, Wickeln und Füttern reibungslos funktionieren, steht einer Reise nichts mehr im Wege.
Trotzdem fragen sich viele Eltern, wohin die Reise mit dem Baby oder Kleinkind gehen soll? Um den noch jungen Organismus nicht mit einer langen Anfahrt zu überlasten, sollte das Urlaubsziel innerhalb von drei Stunden erreicht werden, dabei ist es gleich, ob man mit dem Auto fährt oder in den Flieger steigt. Am Zielort sollte es jedoch nicht zu heiß sein, da Babys den Temperaturwechsel noch nicht so gut verkraften. Soll die Reise nach Spanien führen, sind das Frühjahr oder der Spätsommer idealere Reisemonate als der heiße Juli oder August. An der See oder in den Bergen weht immer ein frisches Lüftchen, optimal für die Kleinen, die mit Ihnen im Urlaub fast den ganzen Tag an der frischen Luft sind. Österreich zum Beispiel hat den Vorteil, dass sich viele Hotels und Ferienwohnungen auf den Besuch von Familien, besonders mit kleinen Kindern, eingerichtet haben. Und auch an der Nordsee sind die ganz „lütten“ Gäste immer willkommen.
Wo geht es denn hier zum Strand?
Zu den beliebtesten Reisezielen für einen Familienurlaub in Deutschland gehören die Nord- und Ostseeküste. Babys und kleine Kinder fühlen sich am Strand pudelwohl. Eimer und Schaufel genügen meist schon für einen gelungenen Urlaub, denn damit können die Kinder stundenlang Burgen bauen oder einfach mal ausprobieren, warum nasser Sand viel besser hält als trockener. Das fördert die Entdeckerfreude und die motorischen Fähigkeiten der Kinder. Baumaterial ist jedenfalls reichlich vorhanden.
Suchen Sie für Ihren Urlaub mit Baby möglichst einen feinen Sandstrand aus. Hier können sich die Kleinen auch mal ungestört auf allen Vieren ohne Verletzungsgefahr fortbewegen. Bleibt noch die Frage nach den Wickelmöglichkeiten. Auch dafür ist an vielen Stränden bestens gesorgt. Ein weiteres Plus: Viele Orte an der Nord- und Ostsee bieten so genannte “Windelabos” an. Statt also mühsam den gesamten Windelvorrat für den Urlaub von zu Hause mitzubringen, schließen Sie einfach ein solches Abo ab und bekommen immer die richtige Menge und Größe in die Unterkunft geliefert. Den Kinderwagen für Ihr Baby können Sie übrigens auch daheim lassen. Für den Strand eignet sich eine Bollerkarre viel besser, und die können Sie sich beim Bauern um die Ecke ausleihen.
Bauernhof oder Museum?
Welche Art von Urlaub mit Baby Sie buchen, hängt auch vom Alter des Kindes ab. In den ersten Lebensmonaten können sich Mama und Papa auch mal bei einer Städtetour vergnügen. In den meisten Museen gibt es Rampen und Aufzüge, die sich auch mit einem Kinderwagen problemlos befahren lassen. Um andere Besucher nicht zu stören, sollten Sie die Besuchszeiten so wählen, dass sie mit den Schlafenszeiten Ihres Babys zusammenfallen.
Ist das Kind etwas älter, ist ein Museum superlangweilig. Unser Tipp: Verlegen Sie den Urlaub mit Baby auf einen Bauernhof. Der bietet viele spannende Möglichkeiten für kleine Entdecker. In Deutschland gibt es solche “Babybauernhöfe” in vielen Regionen, z. B. in Bayern. Viele Babybauernhöfe bieten einen eigenen Babysitter-Service an. So können die Eltern abends den Restaurantbesuch zu zweit genießen und wissen, dass ihr Kind bestens aufgehoben ist. Auf den Babybauernhöfen im Allgäu gibt es für Familien ein weiteres Highlight – Bergwandern mit Baby. Ins Gepäck gehört dann unbedingt eine Kiepe, eine Art Rucksack, in dem Sie Ihr Kind während der Bergwanderung sicher unterbringen können. Eine Kiepe können Sie in den meisten Urlaubsorten auch mieten.
Ein Sprung ins Nachbarland
Bei einem Urlaub mit Baby sollte die Anreise idealerweise drei Stunden nicht übersteigen. Österreich ist daher ein ideales Ziel, wenn es ins Ausland gehen soll. Reisen Sie mit dem eigenen Auto an, können Sie sich bequem an den Schlafrhythmus des Kindes anpassen. So verschläft Ihr Baby die Reisezeit, und die Familie kommt entspannt am Urlaubsort an. Und da Österreich ja als Wanderland bekannt ist, können Sie sich nach einer kleinen Ruhepause dann gleich aufmachen. Leichte Wanderrouten, die Sie auch mit einem Buggy oder einem Sportwagen in Angriff nehmen können, befinden sich z. B. in Tirol. Vor allem das Karwendelgebiet ist für Familien wie geschaffen. Eine Wanderung von Vomp zum Felsenkloster St. Georgenberg ist wirklich familienfreundlich. Starten können Sie direkt von einem Parkplatz, der vom Inntal aus bequem erreichbar ist. Die Forstwege sind gut ausgebaut und die Steigungen sind äußerst moderat. Neben dem Felsenkloster gibt es in der Nähe von Vomp noch eine kuriose Sehenswürdigkeit, die vor allem die Kleinen begeistert: Hier steht ein Haus buchstäblich Kopf. Das Dach befindet sich unten, der Fußboden oben, und auch die komplette Einrichtung steht verkehrt herum. Einmal wie Spiderman an der Decke spazieren gehen, ohne herunterzufallen – hier ist es möglich.