Dieses Feriendomizil liegt in einer stillen Gegend nahe der Saône, in einem ganz urtümlichen Teil Ostfrankreichs, dem kleinen Örtchen Namens La Rochelle. Vom Pfarrhaus geht der Blick auf das pittoreske Ensemble einer historische Kapelle, einem Brunnen mit altertümlichem Waschbereich (wo sich heute die Vögel putzen) hinüber zu einem kleinen ansehnlichen Schloss. Die Sonne scheint morgens in die Wohnräume - und man kann auf der runden Holzbank vor dem Haus die herrliche Stille genießen und auf das Mädchen warten, das um kurz nach 10 mit einem kleinen Lieferwagen hupend vor den Brunnen fährt, um das frische Baguette gegen einige Cents von Hand zu Hand zu reichen. In der Wahrnehmung eines Großstädters ist ein solcher Vorgang ein sensationelles Ereignis - es reißt ihn aus jeder Hektik in die totale kontemplative Verzückung. Alles, was dann folgt, müssen Sie sich selbst ausmalen. Jedenfalls spielte sich in unserer Erfahrung das Erholungsgeschehen zum Nachmittag hin auf die andere Seite des Hauses in den Garten, mit Weitblick, Obstbäumen, einer Kuhweide. Ein Lob auf den Bauherren: Er hat das Haus so in den Boden gesetzt, dass die untergehende Abendsonne gerade auf den Küchentisch fällt. Überhaupt ist das Haus großzügig, geräumig, geschmackvoll eingerichtet und möbliert und erlaubt mit seinem schwerem alten Holz die Illusion aristokratischer Abgeschiedenheit.
Man kann es hier also sehr ruhig und schön haben, sollte von Zeit zu Zeit aber ins Auto steigen, für Tagestouren nach Dijon oder Besançon. Ich für meinen Teil habe die Ruhe und Drosselung aller Tagesabläufe sehr zu schätzen gewusst, aber Familien mit tobenden Kindern werden hier sicher auch eine schöne Zeit haben.